Weniger Verkaufsfläche in Österreich: Elektrohandel trifft’s besonders hart
Leicht zurückgegangen ist die Verkaufsfläche im heimischen Einzelhandel. Und die Flächen werden weiter schwinden, glauben die Standortberater von RegioPlan. Besonders hart treffe es den Elektrohandel. Schuld seien daran die hohe Verkaufsflächendichte in Österreich und der Onlinehandel.
Von 2012 auf 2013 ist im rot-weiß-roten Einzelhandel die Verkaufsfläche zurückgegangen – wenn auch nur minimal, nämlich um 0,8 Prozent auf 14,8 Millionen Quadratmeter. Ausschlaggebend dafür sind die Schließungen verursacht durch die Pleiten beispielsweise von Niedermeyer oder dayli, sowie, dass 2013 fast keine neuen Shopping Centern eröffnet wurden. Diese Entwicklung hat zum einen mit der hohen Verkaufsflächendichte in Österreich, zum anderen mit der steigenden Bedeutung des Onlinehandels zu tun, meinen die Standortberater von RegioPlan.
Um ein Fünftel weniger Fläche in neun Jahren
Besonders stark betroffen sei der Elektrohandel. Zwischen 2004 und 2013 sei die Fläche in unserer Branche um ein sattes Fünftel zurückgegangen. Und glaubt man RegioPlan-Chef Wolfgang Richter, geht’s auch so weiter. Die Anzahl der Geschäfte sowie die Nachfrage nach Handelsflächen werden weniger, glaubt er. Die Stationär-Flächen, „die überleben“, bekommen ein neues Gesicht. „Wir werden mehr Showrooms und Popupstores, mehr Spektakel, Erlebnis und Aufenthaltsqualität in den Geschäften haben. Und dies funktioniert nicht mehr an jeder Ecke, sondern nur selektiv“, so Richter. „Die steigende Bedeutung des Onlinehandels verlangt ein Rundummarkenerlebnis – vom stationären Geschäft bis hin zum gesamten virtuellen Auftritt."
„Bald ein Viertel der Einzelhandelsumsätze online“
Die Einzelhandelsumsätze konnten im vergangenen Jahr zwar nominell gesehen um 1,7 Prozent auf rund 60 Milliarden Euro steigen, unter Berücksichtigung der Inflation bedeutet dies aber ein Minus von 0,7 Prozent. Wenig überraschend stiegen allerdings die Onlineanteile. Betrugen sie im Jahr 2011 rund fünf Prozent, so machten sie 2012 rund sieben Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze aus. „Die Onlineanteile werden in nur einigen Jahren rund ein Viertel der gesamten Einzelhandelsumsätze in Österreich ausmachen“, prognostiziert Richter.
Kommentare