
© Screenshot / Twitter
„Wehklagen der Wertlosen“: KEL beleidigt Arbeitnehmer und schießt sich ins Abseits
Normalerweise ist’s ja der US-amerikanische Präsident, der via Twitter seine (mehr oder weniger skurrile) Meinung kundtut. Jetzt hat’s auch ein Wiener Kommunikationselektroniker probiert und damit für gehörigen Wirbel gesorgt. Er hat Arbeitnehmer pauschal als „Kostenfaktor“ und als „wertlos“ verhöhnt – und muss dafür nun einstecken.
Als ob das mühsame politische Geplänkel rund um die Einführung des 12-Stunden-Tages nicht schon Qual genug wäre, hat der Wiener KEL dem Ganzen die Krone aufgesetzt. In einer Twitter-Nachricht bezeichnete er Arbeitnehmer zuerst pauschal als „…Produktionsfaktor und ein Lohnstückzahl Kosten Faktor“ (Originalzitat – siehe Screenshot). Entsprechende Antworten anderer User ließen da nicht lange auf sich warten, was den Unternehmer, Mitglied beim ÖVP-Wirtschaftsbund und der Elektroinnung, aber vermutlich nur noch mehr reizte. Konkret kommentierte er die Befürchtungen der Arbeitnehmer über die künftigen Arbeitszeiten mit den Worten: „Das ewige Jammern im Jammertal der unselbständig Erwerbstätigen hält keiner mehr aus. Es ist das Wehklagen der Wertlosen.“
Als ziemlich wertlos dürfte wohl auch der Wirtschaftsbund Wien diese Meinung empfunden haben. Dieser zeigte sich in einer Stellungnahme nämlich „entsetzt vom Inhalt und der Wortwahl“. Der Elektro-Unternehmer wurde zu einem klärenden Gespräch mit Wirtschaftsbund-Direktor Christoph Biegelmayer geladen. Das Ergebnis: Der Unternehmer legte die Mitgliedschaft beim Wirtschaftsbund danach freiwillig zurück, außerdem hat er sich via Twitter für seine verbale Entgleisung entschuldigt. Naja, wenigstens das hat er dem US-amerikanischen Präsidenten voraus…
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