Scharfe Schüsse, schräge Töne: 8.500 kamen zur Linz-Premiere der Photo+Adventure
Es war eine Premiere. Erstmals ging die Photo+Adventure im Linzer Design Center über die Bühne. Waren die Veranstalter Thomas Wiltner und Oliver Bolch nervös? Nicht wirklich. Sie seien vom geplanten Konzept überzeugt gewesen. Mit 8470 Messebesuchern wurde das im Vorfeld angekündigte Ziel auch erfüllt. Skurriler Höhepunkt und zugleich Tiefpunkt der Messe war der Auftritt von Lugners Ex Bambie. Was spiegellose Systemkameras angeht, wird das Weihnachtsgeschäft womöglich zur Preisschlacht.
“Drei, vier Wochen vor der Messe war schon dieses Jetzt-wird-es-ernst-Gefühl da”, sagt Oliver Bolch im Gespräch mit Elektrojournal Online. “Die Seele ist natürlich vor so einer Premiere ein Jo-Jo”, ergänzt Thomas Wiltner. Angst, dass die Messe schief gehen könnte, hatten die beiden Veranstalter aber nicht. Zu genau war alles geplant. Jetzt können sie jedenfalls durchatmen. Gut ist’s gangen, einiges ist geschehen.
Dafür sorgten die 183 Aussteller mit ihren Neuheiten und das breite Rahmenprogramm. Der Großteil der Aussteller kam aus dem Bereich Fotografie, Fotoausstattung, Fotoausarbeitung und –zubehör. Was die Kamera-Hersteller angeht, waren nicht alle Bord. So fehlten Sony, Panasonic, Samsung und Fujifilm bei der ersten Linz-Ausgabe. “Das stimmt. Man muss aber auch sehen, dass wir über 40 neue Aussteller hatten”, sagt Wiltner. Vor allem der Outdoor-Bereich zog an. Zu zurückhaltend war seiner Meinung nach aber oberösterreichische Fotohandel. Er hätte die Chance gehabt, sie regional einem kundigen Publikum zu präsentieren.
Bambie röhrt
Unter den Handels-Ausstellern war unter anderem das Wiener Unternehmen Foto Börse. Dieses sorgte für den, freundlich ausgedrück, skurrilen Höhepunkt der P+A, mit dem Auftritt von Bambie, die als Ex-Freundin von Richard Lugner Boulevard-Prominenz erlangte. Vor dem Auftritt schlürften Bambies Tänzerinnen noch ein Gläschen Sekt. Etwa um sich Mut anzutrinken? Das wäre verständlich. In bester Ballerman-Manier “singt” die spärlich bekleidete Bambie vom Herrn Wurzer, in dessen Leitung ein Kurzer ist und von den 20 Zentimetern des kleinen Peter. Interessierte und Mutige können sich Bambies Lied auf YouTube anhören. Für die Foto Börse war der Auftritt allerdings ein gelungener Schachzug. Es wurde geknipst auf Teufel komm raus.
Zurück zum Wesentlichen: Das Publikum präsentierte sich, wie auch in Wien, äußerst fotokundig. Viele hatten Kamera-Ausrüstungen im Wert von 5.000 Euro oder mehr mit, wussten diese auch zu gebrauchen. Mit der Qualität des Publikums aber auch mit dem Aufkommen zeigten sich die meisten Aussteller im Elektrojournal-Gespräch zufrieden. “Bis Samstag-Mittag sind über 2.000 gelbe Nikon-Taschen vergeben worden. Das ist für uns immer ein Indikator. Wir sind sehr zufrieden”, meint etwa Nikon Country-Manager Wolfgang Lutzky. Linz sei die richtige Entscheidung gewesen, die Werbung im Vorfeld der Messe habe bestens funktioniert. Auch regionale Fotohändler besuchten den Nikon-Stand. Ausgelegt ist die Messe aber für Endverbraucher.
Aggressive Abverkaufs-Angebote im Weihnachtsgeschäft
Wachsender Beliebtheit erfreuen sich bekanntlich die neuen Systemkameras mit Wechselobjektiven. Da derzeit bei den Herstellern ein Generations-Wechsel stattfindet, kann sich Lutzky vorstellen, dass in der wachsenden Sparte das Weihnachtsgeschäft von aggressiven Abverkaufs-Angebote geprägt sein wird. “Diese können bewirken, dass sich der Verkauf der Neuheiten verschiebt und dieser erst im Jänner loslegt.”
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