Sanyo überlegt Rückzug aus dem Handy-Geschäft, Massenentlassungen geplant
Wie das Unternehmen heute bekannt gab, konnte der Verlust in der ersten Hälfte des bis 31. März 2007 laufenden Geschäftsjahres dank Kostensenkungen zwar um umgerechnet rund 24 Mio. Euro (3,6 Mrd. Yen) reduziert werden. Doch zusätzliche Umstrukturierungen dürften zu einem Verlust für das Gesamtgeschäftsjahr von 50 Mrd. Yen führen. Zuvor hatte Sanyo noch einen Gewinn von 20 Mrd. Yen erwartet.
In Japan sollen Ende März 2007 weitere 1500 Stellen wegfallen und 700 überwiegend in China und dem Rest Asiens. Im Vorjahr hatte Sanyo bereits 14.000 Stellen gestrichen. Das Unternehmen senkte auch seine Jahresprognose für den operativen Ertrag von 65 auf nun 35 Mrd. Yen.
Zu schaffen macht dem Unternehmen der schwächelnde Absatz bei Mobiltelefonen und Digitalkameras. Der gewöhnlich gut informierten japanischen Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" zufolge überlegt Sanyo, sich aus dem Mobiltelefon-Geschäft mittelfristig zurückzuziehen.
Stattdessen wolle sich der Konzern künftig auf Bereiche wie Batterien und industrielle Klimaanlagen konzentrieren, hieß es. Sanyo will ferner nach eigenen Angaben die Zahl der angeschlossenen Firmen über die nächsten drei Jahre von derzeit rund 300 um 100 reduzieren.
Anlass für die Senkung der Ertragsprognose für das laufende Geschäftsjahr waren neben dem schwächer werdenden Absatz von Mobiltelefonen und dem erwarteten Preisrückgang bei digitaler Verbraucherelektronik auch zusätzliche Restrukturierungskosten von 40 Mrd. Yen.
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