Regio Data Research: Die Kaufkraft 2011 steigt, die Inflation aber auch
Geht es nach dem Marktforscher, erwartet den Handel im aktuellen Jahr einen Anstieg der Kaufkraft um 2,5 Prozent. Grund zum Jubel sei dies aber nicht, denn die erwartete Inflation liegt mit 2,6 Prozent leicht darüber. Den Österreichern steht somit ein realer Kaufkraftverlust bevor.
Konnten die Österreicher 2009 und 2010 der Krise gut trotzen, so macht ihnen nun die Inflation einen Strich durch die Rechnung. Mit rund 19.140,- Euro pro Kopf haben die Wiener die höchste Kaufkraft, die Salzburger sind nahezu gleich auf. Niederösterreich und Oberösterreich konnten am meisten dazu gewinnen. Die letzten drei Plätze im Bundesland-Ranking trennen nur rund 50,- Euro pro Kopf und Jahr. Noch nie waren die Unterschiede bei der regionalen Kaufkraft so gering.
Einzelhandel profitiert wenig von Kaufkraft
Zwar ist die Kaufkraft der Österreicher im langfristigen Vergleich kontinuierlich gewachsen, der Einzelhandel profitiert aber immer weniger davon; denn der Anteil der Kaufkraft, der in den Einzelhandel fließt, wird immer niedriger. Während dieser im Jahr 1990 noch bei rund 40 Prozent lag, so beträgt er heute nur mehr rund 31 Prozent.
Konsumzurückhaltung, wenn Grundnahrungsmittel teurer werden
Die Inflation wird vom Konsumenten insbesondere dann als stark empfunden, wenn Güter des täglichen Bedarfs teurer werden. Die aktuelle Inflation, hauptsächlich zurückzuführen auf die stark steigenden Rohstoff- und Energiepreise, bedeuten eine Verteuerung der Bereiche Ernährung, Verkehr und Energie. Bleibt die Inflation für diese Bereiche auf einem höheren Niveau, so ist auch von einer Konsumzurückhaltung auszugehen. Ausgaben für Produkte und Leistungen, die man nicht unbedingt braucht (z.B. Kleider, Möbel, Reparaturen, Urlaube, etc.), werden aufgeschoben.
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