Nokia: Rückenwind durch Motorola-Krise – Q4-Umsatz um 34% gestiegen
Der Umsatz des Unternehmens stieg im vierten Quartal um 34 Prozent auf 15,7 Mrd. Euro, der Nettogewinn legte um 44 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro oder 47 Cent je Aktie zu. Analysten hatten zuvor mit einem Gewinn in Höhe von 42 Cent je Aktie gerechnet. Zudem konnte Nokia seinen Weltmarkt-Anteil im Q4 auf 40 Prozent erhöhen.
"Man merkt, dass Nokia Rückenwind von den Entwicklungen bei Motorola erhält, wo man derzeit sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Zudem konnte das Unternehmen sein Produktportfolio über die vergangenen zwei Jahre stark verbessern und ist nun gut aufgestellt", kommentiert Nicolas von Stackelberg, Analyst bei Sal. Oppenheim.
Gegenüber dem vierten Quartal 2006 konnte das Unternehmen seinen Weltmarktanteil um vier auf 40 Prozent steigern und setzte insgesamt 133,5 Mio. mobile Endgeräte ab (plus 27 Prozent).
Nokia Siemens Networks: 2007 bemerkenswert niedrige Abschreibung für Restrukturierung
Auffallend war die Höhe der in der Quartalsbilanz angeführten Restrukturierungskosten für das Joint Venture Nokia Siemens Networks. Nokia hatte ursprünglich angegeben, insgesamt mehr als eine Mrd. Euro an Abschreibungen für die Restrukturierung noch im Geschäftsjahr 2007 zu verbuchen. Der Mittelwert der Analysten-Erwartungen lag diesbezüglich bei 800 Mio. Euro, weiß Stackelberg. Wie aber gestern bekannt wurde, hat Nokia lediglich 119 Mio. Euro an Restrukturierungskosten im vierten Quartal abgeschrieben.
"Die restlichen Abschreibungen sind eher aufgeschoben als aufgehoben", so der Analyst. Damit würden sich die Restrukturierungskosten auch auf das Geschäftsjahr 2008 auswirken. Zusätzlich ist mit Abschreibungen durch die Schließung des Bochumer Werkes zu rechnen, die mit 60 bis 80 Mio. Euro die Ergebnisse des ersten Halbjahres belasten könnten. Aufgrund der geplanten Schließung der Produktionsstätte steht Nokia in Deutschland bekanntlich im Kreuzfeuer der Kritik.
Im vierten Quartal konnte Nokia die operative Marge zudem auf 15,9 Prozent steigern. "Der Margenhöhepunkt könnte für längere Zeit erreicht sein", betont Stackelberg. Obwohl Nokia im Low-End-Bereich weiterhin die Marktführerschaft einnehme und von einem weiteren Wachstum des Marktanteiles auszugehen sei, werde sich das Wachstum am Handymarkt verlangsamen. (pte)
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