
Insolvenzstatistik: gute Konjunktur, allerdings mehr Pleiten im Handel
Die Firmeninsolvenzen stagnieren dank einer guten Konjunktur. Die Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das 1. bis 3. Quartal 2018 weisen nur einen leichten Anstieg der um 0,6% auf etwas mehr als 3.900 Fälle. Im Handel stiegen die Insolvenzen allerdings um 7,9%.
Die Zahl der eröffneten Verfahren ist um 0,9% auf 2.347 gestiegen. In 1.602 Fällen (+0,3%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen. Die Höhe der Insolvenzverbindlichkeiten beläuft sich auf rund 1 Mrd. Euro (+29%). Rund 10.000 Arbeitsplätze und 47.000 Gläubiger waren betroffen. Die Insolvenzursachen liegen hauptsächlich in Managementfehlern sowie im Wettbewerbsdruck, der sich auf sinkende Preise und Margen niederschlägt.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung in den für die Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung wichtigen Branchen „Sachgütererzeugung“ (-9,7%), „Bauwesen“ (-6,9%) sowie im Tourismus (-7,2%). Dem gegenüber berichten nur drei Branchen von steigenden Insolvenzen: „Kredit- und Versicherungswesen“ (+14,1%), das Transportwesen (+3,5%) und „Handel“ (+7,9%).
Bundesländervergleich
Den stärksten Anstieg verzeichneten das Burgenland (+10,9%), Vorarlberg (+8,2%) und Niederösterreich (+7,7%). Entgegen dem Österreichtrend gingen die Insolvenzen zurück in Tirol (-11,5%), Salzburg (-9,7%) und in Oberösterreich (-3,6%). Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in der Bundeshauptstadt mit 16 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen, die geringste in Tirol mit 6 von 1.000 Unternehmen. Österreichweit mußten rund 11 von 1.000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten.
Dank guter Konjunktur, niedriger Zinsen und des aufgrund der sinkenden Arbeitslosigkeit stabilen Binnenkonsums stagnieren auch die Firmeninsolvenzen. Allerdings ziehen einige unsichere Gewitterwolken am internationalen Konjunkturhimmel herauf, Stichworte: BREXIT, Trump`scher Protektionismus, Krieg der Zölle. Es ist daher den heimischen Unternehmen zur Vorsicht zu raten. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ lautet nun das Credo sein, das die Creditreform ausgibt.
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