
© Gorenje
Gorenje mit roten Zahlen: Hisense soll Bilanzen bereinigt haben
Der slowenische Haushaltsgerätehersteller Gorenje meldete nach der Übernahme durch den chinesischen Elektronikkonzern Hisense schlechtere Geschäftsresultate für 2018.
Nach positiven Ergebnissen im Jahr 2017 verzeichnete Gorenje im Vorjahr einen Nettoverlust von 37,3 Mio. Euro. Bei Berücksichtigung von Einmaleffekten kletterte der Verlust auf stolze 111,2 Mio. Euro. Die Einmaleffekte, die einen Verlust von 74,4 Mio. Euro zu Folge hatten, werden im Jahresbericht auf die Integration in die Hisense-Gruppe und Anpassung an deren Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zurückgeführt. Damit hat Gorenje laut Medienberichten eingeräumt, dass der neue chinesische Eigentümer die Bilanzen bereinigt hat.
Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 1,7 Prozent auf 1,84 Mrd. Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebit) wurde im Vorjahr ein Minus von 28,2 Mio. Euro verzeichnet, nach einem positiven Resultat von 12 Mio. Euro im Jahr davor.
Das Geschäft sei durch die Übernahme beeinflusst worden. „In der ersten Jahreshälfte war die Performance im Einklang mit der geplanten Dynamik. In der zweiten Hälfte wurde sie jedoch durch Unsicherheiten bei unseren Partnern in Bezug auf das Ergebnis des strategischen Prozesses beeinträchtigt, was das Resultat verschlechtert hat“, hieß es mit Blick auf die Übernahme im vergangenen Sommer. Das zeichnete sich insbesondere beim Einbruch von OEM-Geschäften ab. Will heißen: die Kunden seien bei Deals mit Gorenje vorsichtiger gewesen.
Gorenje baut bald auch TVs
Gorenje selbst wurde vor zwei Wochen von der bisherigen AG in eine GmbH umgewandelt. Die Gorenje-Aktien wurden bereits Ende des Vorjahres von der Laibacher Börse und mit Jahresanfang von der Börse in Warschau genommen. Gorenje erwägt außerdem eine vorzeitige Rückzahlung seiner Anleihe.
Der chinesische Eigentümer plant Berichten zufolge auch große Investitionen. Am slowenischen Standort in Velenje soll Ende 2020 eine neue Fernsehfabrik eröffnet werden, die in der ersten Phase 300 bis 400 neue Jobs und später bis zu 1.000 Jobs bringen soll. Die Kühlschrankproduktion wird unterdessen komplett nach Valjevo in Serbien verlegt, wo 2020 eine neue Produktionshalle in Betrieb gehen soll.
Allerdings wird nach abgeschlossener finanzieller Umstrukturierung auch mit einer Unternehmensumstrukturierung bei Gorenje gerechnet, was laut slowenischen Medien zu einem Jobabbau führen könnte. Ende 2018 hatte Gorenje rund 11.100 Beschäftigte, davon 6.670 in Slowenien.
Kommentare