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Coronavirus: Handelsverband fordert Unterstützung für den Non-Food Handel
SARS-CoV-2 sorgt weiterhin für Unruhe und hat auch Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Österreich. Für besonders stark betroffene Handelsunternehmen fordert der Handelsverband – analog zur Luftfahrt, dem Tourismus und der Holzindustrie – ein Stabilitätspaket.
Dazu sollten jedenfalls die Möglichkeit der Kurzarbeit durch Einplanung von Budgets, Kreditgarantien im Ausmaß von 100 Mio. Euro und die temporäre Bezuschussung zur Erfüllung von Mietverträgen gehören.
Sowohl in Innenstädten als auch in Shoppingcentern ist das geänderte Konsumverhalten durch starke Frequenzrückgänge spürbar, die zu Umsatzeinbußen von teils über 30 Prozent führen. Betroffen sind Non-Food Händler quer durch alle Warengruppen. Gerade stationäre Händler mit Geschäftslokalen in Tourismus-Hotspots wie der Wiener Innenstadt bis zu Skiregionen in Tirol und Vorarlberg sind vom Rückgang ausländischer Besucher besonders stark betroffen. Einige heimische Händler verzeichnen zudem Verzögerungen von internationalen Lieferungen. Viele Container werden bereits jetzt mit einem Monat Verspätung avisiert.
Sofortmaßnahme 1: Budgetmittel für Kurzarbeit
Der Handelsverband appelliert an die Bundesregierung, auch für den heimischen Einzelhandel ein Stabilitätspaket vorzusehen. „Wir fordern Regierung und Sozialpartner auf, in Gespräche einzutreten, um ausreichend Vorsorge zu treffen, damit betroffene österreichische Non-Food Händler das Instrument der Kurzarbeit nutzen können, um Beschäftigungsverhältnisse nachhaltig abzusichern", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Sofortmaßnahme 2: Temporäre Zuschüsse
Die Bundesregierung wird aufgerufen, besonders betroffenen Händlern und vor allem KMU in dieser Phase mit temporären Zuschüssen überbrückend unter die Arme zu greifen, damit die Mietzahlungen erfüllt werden können, auch wenn die Umsätze einbrechen. Durch die Absicherung der Mietverträge werden die damit einhergehenden Beschäftigungsverhältnisse abgesichert. „Personal- und Mietaufwände sind die beiden größten Kostenposten, die weitergaloppieren, auch wenn die Kundschaft ausbleibt“, sagt Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.
Sofortmaßnahme 3: Haftungsübernahmen für Kredite
Als dritten Schritt fordert der Handelsverband, Haftungen für bis zu 100 Mio. Euro an Krediten für jene Händler zu übernehmen, die wegen SARS-CoV-2 mehr als 15 Prozent an Umsatzeinbußen verzeichnen. „Der Handel darf im Sinne der Fairness nicht von Stabilitätspaketen ausgespart bleiben. Insbesondere KMU-Händler und selbstständige Kaufleute brauchen möglichst unbürokratische Unterstützung. Jetzt sind Regierung und Sozialpartner gefordert, unbürokratische und zielgerichtete Lösungen auf den Tisch zu legen", erklärt Mayer-Heinisch.
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