„Wir haben aufgehört, rote Farbe zu bluten!“ Panasonic geht in die Offensive
Der neue Unternehmens-Präsident Kazuhiro Tsuga brachte Panasonic seit seinem Amtsantritt im Juni 2012 mit einer Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen wieder auf Kurs. Erstmals seit drei Jahren schreibt der Konzern wieder schwarze Zahlen. Den Aufwind will man nützen.
Panasonic ist nach tiefgreifenden Umstrukturierungen erstmals seit drei Jahren wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das abgelaufene Geschäftsjahr zum Bilanzstichtag 31. März wies ein Reingewinn von 120,4 Mrd. Yen an (rund 850 Mio. Euro) aus. Im Vorjahr machte das Unternehmen noch einen Verlust von 754,2 Mrd. Yen. Jetzt wollen die Japaner in die in die Offensive gehen.
Dass der Konzern wieder im Plus ist, liegt an der von Kazuhiro Tsuga durchgeführten Restrukturierung. Er zog unter anderem die Reißleine beim defizitären Geschäft mit Plasma-Fernsehern und stieß ein Halbleiterwerk ab. Seit 2011 hat das Elektronikunternehmen außerdem 73.000 Jobs gestrichen.
„Gehen in die Offensive über“
"Wir haben aufgehört, rote Farbe zu bluten und sind bereit, in die Offensive überzugehen", erklärte Tsuga. Als Umsatzziel gab er die Marke von 10 Billionen Yen für das Geschäftsjahr 2018 aus. Um dies zu erreichen, will Tsuga das Management des in Osaka ansässigen Unternehmens dezentralisieren und verstärkt in Übersee und insbesondere im benachbarten Asien, expandieren. Das Überseegeschäft macht bei Panasonic die Hälfte des Gruppenumsatzes aus, verglichen mit 70 Prozent beim heimischen Konkurrenten Sony. Außerdem will Panasonic verstärkt auf das Geschäft mit Haushaltselektronik sowie Batterien für Automobil-Unternehmen wie Tesla Motors setzen.
Ertragsziele
Der Umsatz erhöhte sich im abgelaufenen Berichtsjahr übrigens um 5,9 Prozent auf 7,7 Billionen Yen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Panasonic einen weiteren Anstieg des Gewinns auf 140 Mrd. Yen bei 7,75 Billionen Yen Umsatz.
Wobei das Ertragsziel von 140 Mrd. Yen für das noch bis zum 31. März 2015 laufende Geschäftsjahr unter den Erwartungen vieler Analysten liegt. Hintergrund ist, dass viele japanische Konsumenten nach der am 1. April erfolgten Anhebung der Verbrauchersteuer von 5 auf 8 Prozent ihre Käufe von Haushaltselektronik reduzieren dürften. Viele Japaner hatten solche Anschaffungen bereits vor der Steueranhebung getätigt.
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