Von wegen Krise: Österreichs Unternehmen zeigen sich weiter widerstandsfähig
Der Handel sollte sich auch 2009 "robust verhalten". Mehr Sorge bereitet da schon der fast traditionelle Anstieg bei den Privat-Insolvenzen.
Das zweite Quartal dieses Jahres brachte eine markante Trendwende bei den Unternehmens-Insolvenzen - mit einem Zuwachs von 20 Prozent. Das dritte Quartal ist diesem Trend jedoch nicht gefolgt, die Zahlen liegen deutlich unter jenen des vorhergehenden Quartals. Insgesamt ergibt dies für die ersten neun Monate 2008 sogar einen leichten Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem bereits erfreulichen Jahr 2007 . Die geschätzten Verbindlichkeiten bleiben mit 1,8 Mrd. Euro auf Vorjahres-Niveau.
Allerdings lief das Jahr je nach Bundesland recht unterschiedlich: Zweistellige Zuwächse bei den eröffneten Insolvenz-Fällen verzeichnen die Steiermark (+21,5 Prozent) und Tirol (11,7 Prozent). "Für Tirol ist jedoch ein Netto-Rückgang an Gesamt-Insolvenzen von 6,5 Prozent zu beobachten, da die Konkurs-Abweisungen mangels Masse drastisch heruntergefahren werden konnten", relativiert KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner. Insgesamt könne für Österreich, die Prognose, dass die Insolvenzen heuer - wenn schon nicht sinken - dann höchstens um zwei Prozent über dem Vorjahr liegen, aufrecht erhalten werden.
Zweistelliger Anstieg bei Privatpleiten
Der Handel sollte sich 2009 robust verhalten, so Kantner, auch wenn dessen Kunden immer häufiger über ein leeres Börsel verfügen. In den ersten drei Quartalen stieg so die Zahl der Privat-Insolvenzen um 11,9 Prozent, die Summe der Verbindlichkeiten um 2,5 Prozent auf 777 Mio. Euro. Kantner: "Bereits zur Jahresmitte lagen die Privatkonkurse 17 Prozent über Vorjahr, die Dynamik hat sich also nicht verstärkt." Bis Jahresende wird demgemäß mit einer Gesamtzahl von rund 8.550 Privatkonkursen gerechnet.
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