Umstrukturierungen: Sanyo verabschiedet sich aus dem LCD-Geschäft
Nach Angaben der Nachrichtenagentur "Reuters" teilte das Unternehmen mit, es wolle sich aus dem verlustreichen LCD-Geschäft zurückziehen. Seiko Epson, Partner beim LCD-Joint-Venture, soll dann den 45-Prozent-Anteil von Sanyo übernehmen. Welchen finanziellen Beitrag Seiko Epson leisten wird ist allerdings noch unklar.
Hintergrund der Entscheidung ist der erbitterte Wettbewerb am Markt sowie ein Preisverfall, der nach Unternehmensangaben "über die Prognosen hinausgeht". Sanyo schreibt seit drei Jahren Verluste und hat derzeit schwer mit der Sanierung zu kämpfen. Der drittgrößte Hersteller von LCD-Bildschirmen will mit der Veräußerung seiner Anteile den Konzern schnellstmöglich in die Gewinnzone fahren. Der neue Focus soll bei Handys, Digitalkameras und Klimaanlagen liegen.
Zu weicher Kurs?
Nach Einschätzungen von Analysten wird Sanyo vom Verkauf der LCD-Sparte aber kaum profitieren. Sanyo Epson wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, die Produktionskapazität der beiden Unternehmen bei der Herstellung von LCD-Bildschirmen zu steigern, die in Handys, PDAs und PC-Monitore eingebaut werden. Allerdings stellte sich heraus, dass LCD-Panels für kleinere Bildschirme schnell zu Massenware wurden. Die Preise fielen damit erheblich, während das Angebot weiter zunahm. Sanyo gilt zudem bei vielen Anlegern als schlecht geführtes Unternehmen, das viel zu lange braucht, um sich aus verlustreichen Geschäftszweigen zurückzuziehen. Selbst das laufende Umstrukturierungsprogramm wird von Analysten als "vage und wahrscheinlich zu schlaff" verrissen.
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