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Überwachungssystem für Schlafapnoe-Patienten gewinnt nationalen James Dyson Award 2020
Eine Studentin des Joanneums Graz hat für ihr Konzept Lune, ein Überwachungssystem, das Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglicht und vor möglichen Atemaussetzern schützt, den James Dyson Award in Österreich 2020 gewonnen.
Carmen Maier, Studentin des Masterstudiengangs Industriedesign an der FH Joanneum in Graz, hat für ihr innovatives Konzept Lune den James Dyson Award in Österreich gewonnen. Im Gegensatz zu gängigen Lösungen um Symptome der obstruktiven Schlafapnoe – bisher unbequeme und starre CPAP-Masken und Zungenschrittmacher mit sehr wenig Tragekomfort – ist Lune ein Halsband mit hohem Tragekomfort, das mit Sensoren ausgestattet ist, welche die Position des Kopfes und die Atmungsaktivität während einer Schlafperiode messen. Typisch für Schlafapnoe-Patienten ist, dass die Zungenmuskulatur erschlafft und die Zunge demzufolge in den Rachen gleitet. Dieses Problem wird mithilfe von Lune dadurch gelöst, dass jene im Halsband verbauten Elektroden beginnen, Muskeln zu stimulieren und so den Schluckreflex anregen. Beim Schlucken kehrt dann die Zunge in ihre optimale Position zurück ohne die Nutzer im Schlaf zu wecken. Falls die elektrische Stimulation zu wenig Wirkung auf die Patienten haben sollte, wird ein Airbag ausgelöst, der den Kopf in eine “optimale” Neigung führt und so die blockierten Atemwege von der Zunge löst.
Unterschied zu anderen Produkten
Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Methoden und Produkten besteht darin, dass Lune nicht nur die Symptome der Schlafapnoe-Erkrankung reduziert, sondern die in Lune verbauten Elektroden die Mundmuskulatur stärken und der Patient so die Möglichkeit erhält, eine dauerhafte und nachhaltige Besserung der Erkrankung zu erreichen. Laut Studien leiden weltweit über 900 Millionen Menschen an einer obstruktiven Schlafapnoe. Hierbei verschließen sich immer wieder für kurze Zeit die oberen Atemwege. Diese kritische Verengung kommt durch ein Erschlaffen des Zungenmuskels und benachbarter Bereiche zustande und kann zur Aussetzung der Atmung gefolgt von Sauerstoffmangel im Gehirn und den damit verbundenen Folgeerkrankungen führen.
Mehr Lebensqualität schenken
Carmens Maiers Ziel ist es Millionen Männern und Frauen regelmäßig acht Stunden Lebensqualität zu schenken oder zumindest einen sorgenfreien und erholsamen Schlaf. Seit mittlerweile über drei Jahren arbeitet Carmen Maier am Projekt Lune. „Ich wurde inspiriert durch Geschichten, die mir Patienten, die an Schlafapnoe leiden, erzählten. Viele klagten über einen Mangel an Lebensqualität auf Grund der unkomfortablen Schlafsituation. Durch die herkömmlichen CPAP Masken litten viele an trockenen Schleimhäuten. Darüber hinaus litt auch die Intimität mit den Partnern stark, weil man sich mit der Maske weder bewegen noch küssen konnte. Weiters bringt die Maske keinen nachhaltigen Erfolg, sie stärkt nicht die Muskeln und ist lediglich ein Symptom-bekämpfer. Mit Lune wollte ich dem entgegenwirken und einen Lösungsweg zeigen, mit der man möglicherweise durch Stärkung der Mundmuskulatur eine dauerhafte Heilung erzielen kann. Das wäre zumindest mein Ziel“, so Carmen Maier.
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