Späte Einsicht: Auftragsfertiger Foxconn räumt Arbeitsrechtsverletzungen ein
Aber besser spät als nie. Der taiwanische Technologiezulieferer Foxconn hat Arbeitsrechtsverletzungen eingeräumt. Eine interne Untersuchung im chinesischen Werk Yantai habe ergeben, dass die Unternehmensregeln zu Überstunden und Nachtarbeit in Einzelfällen nicht eingehalten worden seien, teilte Foxconn mit.
Zuvor hatten freilich bereits mehrere chinesische Zeitungen berichtet, dass Informatikstudenten der Universität Xian gezwungen würden, bei Foxconn zu arbeiten. Anderenfalls bekämen sie keinen Abschluss. Das Unternehmen produziert unter anderem für Apple, Sony und Nokia.
Die Oriental Morning Post zitierte Studenten, die bis zu elf Stunden am Fließband Spielekonsolen für Sony zusammenbauen mussten - statt eine aufs Studium bezogene Arbeit zugewiesen zu bekommen. Dem Bericht zufolge wurde es einigen Studenten verweigert, das "Praktikum" vorzeitig zu beenden. Ihnen sei gedroht worden, dann würden sie ihr Stipendium verlieren und keinen Abschluss erhalten.
Man habe nun dafür gesorgt, dass „die Universität sich ab sofort an die Regeln halte“, erklärte Foxconn. Überstunden und Nachtarbeit für Studenten seien nicht erlaubt. Studenten dürften ihr Praktikum im Betrieb auch von sich aus beenden.
Das Unternehmen steht seit Jahren wegen Arbeitsrechtsverletzungen in der Kritik. 2010 starben mindestens 13 Arbeiter in China, die sich nach Angaben von Arbeitsrechtlern wegen der harten Arbeitsbedingungen selbst töteten. Foxconn wies bislang alle Anschuldigungen zurück, hob aber die Löhne gleichzeitig um durchschnittlich fast 70 Prozent an. Eine Reportage über die Protestbewegungen von Menschenrechtsgruppen gab’s bereits in Elektrojournal-Ausgabe 9/2013 zu lesen.
Kommentare