Rekordverlust mit Folgen: Pioneer lässt sein Flat-TV-Geschäft auslaufen
Neben der Entlassung von weltweit 10.000 Beschäftigten wird Pioneer auch seine TV-Fertigung einstellen. Ab Ende März 2010 sind die Kuro-Plasmas (ebenso wie die Kuro-LCDs) Geschichte.
Für das noch laufende Geschäftsjahr erwarten die Japaner einen Rekordverlust von 130 Milliarden Yen (1,1 Milliarde Euro). Noch am 30. Oktober 2008 war das Unternehmen von einem Verlust von 78 Milliarden Yen (671 Millionen Euro) ausgegangen. Abgebaut werden jetzt 6.000 Vollzeitarbeitsplätze sowie 4.000 Zeitarbeitsstellen. Von März bis Dezember 2008 hatte der Konzern bereits 5.900 Arbeitsplätze gestrichen.
Viele der hiervon betroffenen Mitarbeiter arbeiten derzeit noch in den Plasma-TV-Fabriken - etwa in den USA und Großbritannien. Diese beiden sollen, so die Pläne, per Ende April 2009 geschlossen und damit der endgültige Ausstieg aus dem TV-Geschäft besiegelt werden. Bereits im letzten Jahr hatte sich Pioneer aus der eigenen Fertigung von Plasmadisplays verabschiedet und begonnen, die Komponenten bei Panasonic einzukaufen. Das Service für verkaufte Produkte werde man, so betont man in einer offiziellen Aussendung, auch weiterhin vollumfänglich anbieten.
Statt auf Flat-TV will man sich künftig auf den Bereich Autoelektronik (Audio & Navigation), Audio-, Heimkino- und DJ-Produkte sowie Settop-Boxen für Kabel-TV konzentrieren. Außerdem will man sich im OEM-Bereich stärker engagieren.
Betroffenheit in der öst. Handelslandschaft
Zutiefst betroffen von den einschneidenden Plänen zeigt sich nicht nur der heimische Pioneer-Distributor Hans Lurf GmbH., wo man sich jetzt erst einmal einen genauen Überblick über die Situation verschaffen und sich über das weitere Vorgehen beraten möchte.
Auch im Fachhandel bedauert man den Abschied aus dem Flat-TV-Geschäft massiv. "Pioneer war einer der wenigen Hersteller, wo man das Internet-Problem im Griff hatte und mit dessen Produkte man auch was verdienen konnte. Abgesehen davon, dass die Qualität der Plasma-Displays bisher unerreicht ist", so die kurze Meinungs-Zusammenfassung eines Elektrojournal Online-Rundrufs in der österreichischen Handelslandschaft.
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