RegioPlan: Österreicher geben zwar mehr Geld aus, aber nicht im Einzelhandel
Die gute Nachricht: Die Österreicher geben immer mehr Geld aus. Weniger gut: Der klassische Konsum verliert an Bedeutung, immer mehr Geld fließt am Einzelhandel vorbei. Der größte Brocken der Verbrauchsausgaben wird für Wohnen, Energie und Ernährung aufgewendet.
Inklusive der Ausgaben für Verkehr und Kommunikation gehen für die Fixkosten rund 59 Prozent des verfügbaren Einkommens drauf. Für Einrichtung und Hausrat bleiben knapp zehn Prozent, also etwas über 3.000 Euro pro Haushalt und Jahr.
Aber auch das persönliche Wohlbefinden und Wellness-Produkte nehmen laut der aktuellen RegioPlan-Studie eine größere Rolle im Haushaltsbudget ein. Insgesamt betrachtet verfügen die Österreicher offenbar über mehr Geldmittel – von 2004 auf 2005 stiegen die jährlichen Ausgaben für privaten Konsum um 738 Euro auf 32.479 Euro (+2,3 Prozent). Gleichzeitig hält jedoch der Trend zur Polarisierung an: Während mehr Menschen im Wohlstand leben, geraten viele Familien in die Armutsfalle. Eine der Folgen: Steigt das verfügbare Einkommen, kommt das nicht automatisch dem Handel zugute. Dieser konkurriert immer stärker mit nicht-handelsrelevanten Produkten wie Wellness-Wochenenden oder kosmetischen Anwendungen.
Der Anteil für Nahrungsmittel und Getränke am gesamten privaten Konsum lag auch 2005 wieder an erster Stelle (18,1 Prozent). An zweiter Stelle lagen in Österreich die Ausgaben für Verkehr/Kommunikation (17,9 Prozent) gefolgt von Wohnung (17,8 Prozent) und den Bereichen Bildung/Erholung und Einrichtung/Hausrat.
Interessante Details: Für Alkohol, Tabak und Glücksspiel gibt der Österreicher mehr aus als für Arztkosten, Sehbehelfe und Medikamente (1.560 Euro), Erotikartikel sind ihm gleich viel wert wie die Zahnpflege (43 Euro im Jahr).
Vielleicht tät’s mit der Erotik auch ohne Zusatzhilfen klappen, würde man die Mundhygiene nicht so vernachlässigen.
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