Ob Koenic oder Constructa: BSH hat alle Fachhandels-Kinder gleich lieb
Dass die BSH künftig die Weißwaren-Eigenmarke von Media-Saturn beliefert, löst bei Mitbewerbern Kritik aus. Dies führe zur Benachteiligung des Fachhandels, heißt es. Seitens BSH hält man dagegen: Mit Constructa als Fachhandels-Eigenmarke und dem Mittelstandskreis unterstütze man gerade dieses Marktsegment besonders kräftig.
„Wenn man ein selektives Vertriebssystem einführt und gleichzeitig Eigenmarken beliefert, dann ist klar, dass man das System ruiniert“, kritisierte Josef Vanicek kürzlich seinen größten Mitbewerber anlässlich der Präsentation eines eigenen Selektiv-Systems. Ähnlich hatte sich der Miele-Chef bereits auf der Futura geäußert: „Es ist beeindruckend, dass sich ein wesentlicher Hersteller darauf einlässt, ein bestimmtes Marktsegment zu bevorzugen. Die Etablierung der neuen Weißwaren-Marke braucht Marketing-Aufwendungen. Das sollen dann die finanzieren, die’s produzieren.“ Auch Electrolux-Geschäftsführer Alfred Janovsky gab sich „gespannt, wie die Kooperationen auf die Koenic-Partnerschaft reagieren werden“.
Seitens der BSH verweist man in diesem Zusammenhang nicht zu Unrecht auf den Mittelstandskreis. Der rührige und vom Lieferanten tatkräftig unterstützte Händlerverein stellt einen unverzichtbaren Kunden dar. Gerüchteweise heißt es auch, dass die MSB-Verhandlungen mit einem anderen Weißwaren-Anbieter, der sich nun über die BSH-Zusammenarbeit kritisch äußert, schon recht weit gediehen gewesen seien. Beweggrund der für Österreich, Deutschland, die Niederlande und Italien geschlossenen Kooperation dürfte jedenfalls weniger die heiße Liebe zur Großfläche als die notwendige Auslastung der Werke sein.
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