Neue Metall-Luft-Batterie geplant: "Übertreffen bislang alle Erwartungen"
Die üblichen Lithium-Kobalt-Oxid-Elektroden sollen künftig Elektroden aus porösem Kohlenstoff weichen.
Auch Akkus fühlen sich mit frischer Luft wohler. Sauerstoff aus der Umgebung könnte nämlich als Reagenz an der Kathode dienen. Für diesen Zweck müssten keine zusätzlichen Chemikalien in der Lithium-Ionen-Zelle verbaut werden. "Unsere Forschungsergebnisse übertreffen bislang alle Erwartungen", sagt Peter Bruce, der wissenschaftlicher Projektleiter im Gespräch mit pressetext. "Lithium-Kobalt-Oxid war bis dato für 30 Prozent der Produktionskosten ursächlich. Kohlenstoff ist wesentlich günstiger und kann weitestgehend unabhängig von den Materialien an der Anode eingesetzt werden"
Zukunftsmusik
"Metall-Luft-Batterien finden etwa bei Hörgeräten schon Verwendung. Im Falle von Lithium müsste dafür gesorgt werden, dass der Sauerstoff komplett wasserfrei ist, um an der positiven Elektrode als Reagenz zu funktionieren", gibt Stefan Koller, Wissenschafter am Institut für chemische Technologie von Materialien an der TU Graz zu bedenken.
Die Marktreife der neuen Langleber ist noch in weiter Ferne. Für einen Prototypen haben die Wissenschaftler von St. Andrews bis 2011 Zeit. Solange läuft das Forschungsprogramm. Zunächst wird an der Entwicklung eines Prototyps für Kleingeräte gearbeitet, langfristig sollen aber auch Elektroautos mit neuartigen STAIR-Akkubatterien ausgestattet werden. Sowohl konstantere Entladungen als auch eine leichtere Bauweise sollen möglich sein.
"Die Lithium-Ionen-Technologie ist derzeit sicher der vielversprechendste Ansatz mit dem höchsten Entwicklungspotenzial. In Anbetracht des aktuellen Forschungsstands ist davon auszugehen, dass die Speicherkapazitäten von Lithium-Ionen-Akkus mittelfristig um weitere 30 bis 50 Prozent ausgebaut werden können", so Koller weiter.
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