Neue Bildschirm-Generation: Organische Leuchtdioden für biegsame Displays
Wissenschafter des Instituts für Hochfrequenztechnik der Universität Braunschweig haben eine neuartige Display-Technologie auf Basis organischer Leuchtdioden (OLEDs) entwickelt, die Licht direkt aus elektrischem Strom erzeugen können. Die neuen Leuchtdioden ermöglichen flache, selbst leuchtende Displays, deren hohe Effizienz besonders für mobile Anwendungen vorteilhaft ist.
Die OLEDs bestehen laut Hans-Hermann Johannes von der Uni Braunschweig aus Nanometer-dicken Schichten organischer Halbeiter und organischer Farbstoffe. Je nach ihrer chemischen Struktur können sie Licht in allen sichtbaren Farben erzeugen. Die Materialien werden dabei zwischen zwei elektrischen Kontakten eingebettet. Fließt der Strom durch das Bauelement, geben die elektrischen Ladungsträger ihre Energie an die organischen Moleküle ab, die diese wiederum in Licht umwandeln.
Durch ihre Funktionsweise seien OLEDs Energie sparender als LCDs und deshalb besonders für mobile Anwendungen geeignet, erklärt Wolfgang Kowalsky vom Institut für Hochfrequenztechnik. Ihre gute Farbsättigung und der große Betrachtungswinkel machen sie besonders ergonomisch.
Die organischen Farbstoffe lassen sich großflächig auf leichte und flexible Träger wie Kunststofffolien aufbringen. So können laut Kowalsky Produkte in neuen Anwendungsgebieten entstehen, die mit bisherigen Display-Technologien nicht möglich waren.
Zusammen mit Partnern aus der Industrie arbeiten die Forscher derzeit an Voraussetzungen für den Einsatz der OLED-Technologie in marktfähigen Produkten.
Auf der am 10. März startenden CeBIT in Hannover präsentieren die Hochfrequenz-Techniker eine Versuchsanlage zur Demonstration einer „in-line-Depositionsanlage“ (Bild rechts) organischer Substanzen. Besucher können dadurch direkt erleben, wie 4-Pixel-OLED-Displays entstehen.
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