Leider peinlich: Das kürzeste Zitat der Neuzeit – völlig entstellt im Elektrojournal
In Wirklichkeit wird es in letzter Minute (man könnte ja zu Redaktionsschluss noch eine "Super-Info" erfahren) hastig in die Tastatur getrommelt. Was nicht immer ohne Folgen bleibt. Jetzt war's mal wieder so weit...
Kann man so etwas glauben? Leider ja! lautet der lakonische "Edi"-Titel im Juni-Heft, der letzten Endes auf den Autor selber zurückfällt. Leser, die den Schmarren im ersten Absatz nicht bemerkten, dürften den Artikel gnädiger Weise ebenso konsumiert haben, wie er produziert worden ist - im Eilverfahren.
Was freilich trotzdem nicht entschuldigt, dass man dem heutigen Sicher-ja-Milliardär Hannes Androsch ein Zitat unterschiebt, das ihm seinerzeit nie über die Lippen gekommen wäre: nämlich "Leider ja!" statt "Leider nein!"
Wozu ihm zuvor die ebenso sattsam bekannte Journalistenfrage gestellt wurde, ob er denn eigentlich Millionär sei.
Dass Herrn Dr. Androsch das falsche Zitat im aktuellen Elektrojournal noch im Nachhinein zur Ehre gereichen würde (weil er natürlich schon damals - mit Verlaub - ordentlich gestopft war), vermag den Autor nicht wirklich zu trösten.
Mea culpa! Mein nächstes Editorial lese ich mir vor Druckfreigabe unter Garantie nochmals durch.
Werner R. Deutsch
Chefredakteur
Kommentare