Leere Kassen bei der Telekom Austria: 253 Mio. Euro Verlust im Vorjahr
Höher als befürchtet fallen die Verluste für die Telekom Austria aus. Stolze 253 Mio. Euro fehlten 2011 in der Kasse von Österreichs Telekom-Marktführer. Der Umsatz ging um 4,2 Prozent auf 4,45 Mrd. Euro zurück. Das Betriebsergebnis (Ebit) drehte auf minus 7,6 Mio. nach 438 Mio. Euro im Jahr 2010. Als echter Verlustbringer erweist sich die weißrussische Tochter Velcom.
Nebst Velcom drücken laut Telekom Austria vor allem der intensive Preiskampf und regulatorische Auflagen auf die Bilanz. In Österreich wurde außerdem ein Aufwand in Höhe von 233,7 Mio. Euro für den Personalabbau (Rückstellungen für Sozialprogramme für nicht kündbare Mitarbeiter) verbucht. Umsatztechnisch musste man am Heimmarkt einen Rückgang um vier Prozent auf 2,94 Mrd. Euro verkraften. „Der Preiswettbewerb und die regulatorischen Vorgaben für Roaming und Interconnection waren die Ursachen", rechtfertigt sich TA-Chef Hannes Ametsreiter. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 5,8 Prozent auf 972,6 Mio. Euro zurück, 2010 wurden noch 1,032 Mrd. erwirtschaftet. Gleichzeitig sank die Zahl der Mitarbeiter in Österreich um 425 auf 9292 Personen.
Positiv vermerken kann der Telekom-Konzern, dass die Zahl der Festnetzanschlüsse im Vorjahr um 21.300 Teilnehmer gewachsen ist. Im Mobilfunk gab’s ein Kundenwachstum von 5,7 Prozent. Der Anteil der Telekom (A1)-TV-Kunden stieg um 31 Prozent auf 200.000 Haushalte.
Fürs laufende Jahr erwartet man sich nun ein „anhaltend schwieriges wirtschaftliches Umfeld in allen wichtigen zentral- und osteuropäischen Märkten. Auch weitere Regulierungsmaßnahmen wie die Reduktion der Roaming-Tarife sowie der nationalen und internationalen mobilen Terminierungsentgelte werden sich negativ auf den Geschäftsverlauf der Telekom Austria Group auswirken“, analysiert Ametsreiter.
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