KSV-Ursachenforschung: Externe Faktoren haben 2008 zunehmend mehr Insolvenzen ausgelöst
2008 waren 40 Prozent aller Pleiten direkt auf interne Fehler zurückzuführen. Das fahrlässige Verhalten ist um sechs auf insgesamt 15 Prozent zurückgegangen. Angesichts der Turbulenzen in der Wirtschaft stiegen jedoch die externen Ursachen um sechs Prozent auf insgesamt 16 Prozent an.
Das Ansteigen von außerbetrieblich verursachten Unternehmenspleiten führt der KSV auf die Konjunkturabkühlung in der zweiten Jahreshälfte zurück. Durch Verdrängungswettbewerb sind nach Einschätzungen des KSV rund ein Prozent der Unternehmer in eine Insolvenz geschlittert. Bleiben noch die zwei Kardinalfehler: Geldmangel und Managementfehler. In den vergangenen Jahren war Geld in Österreich keine Mangelware, gutes Management aber schon. Nun ist auch Geld knapp geworden. Das stellt für Unternehmer oft die Liquiditätsfrage und damit die Existenzsicherung in den Vordergrund.
Bei der Unternehmensfinanzierung wurde in der Vergangenheit eher auf Fremd- als auf Eigenmittel gesetzt. Denn der Einsatz von Eigenmittel hätte die Rendite für die Unternehmer gesenkt. Und wer teilt schon gerne seinen Gewinn. Mehr Eigenmittel bedeuten auch mehr Mitspracherechte für Miteigentümer aber auch höhere Kosten für das Unternehmen. Denn es müssen Gewinnsteuern bezahlt werden, bevor die Eigentümer ihre Rendite sehen. Allerdings stabilisiert das Eigenkapital bei rauem Seegang ein Unternehmen. Fremdkapital verstärkt indes die vorhandenen Tendenzen. Eigentümer und Manager, die nur auf Schönwetterstrukturen setzen, kann das im Falle eines Wirtschaftsabschwunges so wie jetzt teuer zu stehen kommen. >>>
Kommentare