EP:Event: Alle Macht der Marke – Haubrichs „Abschiedslesung“ der Leviten
Nachschmeiss-Preise à la Media haben nur schwache Lieferanten zu verantworten, das steht für Haubrich fest: „Wie sollen wir Preisreduktionen von 20 bis 30 Prozent verstehen? Wenn SIE Ihre Marke nicht schätzen, dürfen Sie auch nicht damit rechnen, dass WIR Ihre Marke schätzen!“
Wer zur Düsseldorfer Jahresveranstaltung der ElectronicPartner reist, tut das nicht ohne gewisse Erwartungen – die ein traditionell scharfzüngiger Hartmut Haubrich auch am vorigen Wochenende zu erfüllen wusste. Der 65-jährige „Vollblut-Unternehmer“ (Eigendefinition) wird zwar am 30. Juni „brav“ den Generationswechsel vornehmen und den EP:Chefsessel für seinen 36-jährigen Neffen Oliver Haubrich räumen. Tags darauf übernimmt er aber den Beirats-Vorsitz der EP:Gruppe und bleibt überdies Geschäftsführender Gesellschafter der „Haubrich Zentrale GmbH & Co. KG“.
Im Klartext: Sollte dem seit 35 Jahren an der EP:Spitze stehenden und mit der Elektrobranche verwachsenen Hartmut Haubrich die Gesundheit keinen Streich spielen, wird er heuer Lieferanten wie Mitbewerbern vermutlich nicht das letzte Mal die Leviten gelesen haben. Zumal selbst die von ihm gescholtenen und auf der EP:Versammlung pflichtbewusst angetretenen Industrievertreter der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass sich HH am Udo-Jürgens-Hit orientiere, wonach das Leben mit 66 bekanntlich erst anfängt...
Etwas erstaunt zeigten sich manche EP:Gäste lediglich darüber, dass der designierte Neo-Chef während der mehrstündigen Veranstaltung nicht selber das Wort ergriff. Allerdings soll sich bei Oliver Haubrich, wie EP:Austria-Chef Friedrich Sobol versichert, der Vergleich mit stillen Wassern geradezu aufdrängen: „Die sind in diesem Fall tatsächlich tief. Der junge Haubrich ist hochintelligent.“
Doch bevor wir einige treffsichere Bemerkungen aus der Rede Hartmut Haubrichs zur Lage der Branche wiedergeben, noch ein paar aufschlussreiche Zahlen aus der EP:Bilanz 2004...
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