Die zehn häufigsten Missverständnisse zum Thema Photovoltaik
Am 23. September soll nämlich die Novelle des neuen Ökostromgesetzes beschlossen werden. Deshalb hat der Bundesverband Photovoltaik schon mal die zehn wichtigsten Missverständnisse zum Thema PV herausgearbeitet. Die Erklärungen gibt's auch gleich dazu.
Missverständnis Nr. 1:
Photovoltaik (PV) ist noch zu teuer
Der Erzeugerpreis von einer Kilowattstunde Sonnenstrom liegt derzeit zwar noch zwischen 30 bis 45 Cent. PV-Strom ist aber Spitzenstrom, der zu Mittag anfällt. Zu diesem Zeitpunkt kann "Normalstrom" an der Börse bis zu 2 Euro und darüber kosten und PV-Strom ist extrem billig. PV-Strom war in den letzten Jahren dramatisch degressiv, wurde also billiger.
Würde man die aktuellen Erzeugungskosten als Argument gegen die PV verwenden, so ist zu bedenken, dass andere Halbleitertechniken wie Computer, Handys, Digitalkameras, Flatscreens usw. keine Entwicklung zu erschwinglichen Alltagsgegenständen hätten nehmen können.
Missverständnis Nr. 2:
Photovoltaik braucht noch zehn Jahre bis zur sogenannten Marktfähigkeit
PV-Strom konkurriert nicht zwangsweise mit dem Strompreis, der an der Börse für die Stromversorger gehandelt wird, sondern mit dem Endverbraucherpreis, der derzeit zwischen 16 und 20 Cent liegt. PV-Strom kann direkt vom Endverbraucher genutzt werden. Je nach Entwicklung der Degression der PV-Kosten und des Anstiegs der Endverbraucherpreises kann in Mitteleuropa bereits um das Jahr 2015 (plus-minus ein Jahr) die sogenannte "Preisparität" erwatet werden, also die Preisgleichheit zwischen PV-Strom und von den Energieversorgern gelieferten Strom.
Missverständnis Nr. 3:
Die Einführung der Photovoltaik belaste den Steuerzahler ungebührlich
Die Folgekosten für die Implementierung der PV in das Stromsystem über die Tarifförderung können auf den Endverbraucher umgelegt werden. Derzeit sind im Gesetz 2,1 Millionen Euro pro Jahr dafür vorgesehen. Dies ergibt pro Haushalt und Monat ungefähr vier Cent, die durch eine marginale Veränderung des Verbraucherverhaltens (Stromsparen) vielfach kompensiert werden kann. Außerdem ist zu bedenken, dass bei einem Anstieg des Ölpreises (die Internationale Energieagentur in Paris spricht von über 200 Dollar im Jahre 2013) "Normalstrom" dramatisch ansteigen wird, während PV-Strom preisstabil bleiben wird.
Missverständnis Nr. 4:
Photovoltaik ist nur in südlichen Ländern effizient
Bereits heuer produziert das deutsche Bundesland Bayern deutlich mehr als 2 Prozent seines Stroms aus Photovoltaik (in Österreich sind es magere 0,4 Promille) und Bayern liegt mit Sicherheit nicht in der Sahara. >>>
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