Die Angst mit Quelle baden zu gehen: Niemand will das Versandhaus kaufen
Die Warenbestellung wurde einmal gestoppt. Es scheint, als versandet das Versandhaus gerade vollkommen.
Da Kaufinteressenten Angst haben mit Quelle baden zu gehen, habe Insolvenzverwalter Jörg Nerlich nun auch Angebote für einzelne Primondo-Geschäftsbreiche zugelassen, wie die Financial Times Deutschland berichtete. "Wir glauben nicht mehr an einen Gesamtverkauf", werden Verhandlungsteilnehmer in dem Fachblatt zitiert. Laut einem Sprecher Nerlichs, habe der Insolvenzverwalter aber noch keine Einzelverwertung gestartet. Es gebe vier Interessenten für einen Gesamtkauf.
Nerlich hoffte auf die US-Beteiligungsgesellschaft TPG. Diese habe einen Gesamtkauf des Primondo-Konzerns zumindest einmal geprüft, dürften sich jetzt aber auch nur noch für Teile interessieren. Der US-Investor Golden Gate schielt nun mehr auf die Spezialversender und Cerberus wolle laut Artikel komplett aussteigen. Auch Sun Capital ist futsch.
Warenbestellung gestoppt
Außerdem habe Nerlich die Warenbestellungen für den Frühjahr-/Sommerkatalog 2010 gestoppt. Ein weiteres Indiz für das Quelle-Aus. "Vorläufig zurückgestellt", heißt es laut seinem Sprecher. Man habe alles verschoben, das mögliche Käufer im nächsten Jahr vielleicht selbst in die Hand nehmen möchten.
Firmeninsider verweisen in der FTD darauf, dass die Ware bis zu einem halben Jahr im Voraus in Auftrag gegeben werden müsse: "Wenn man die Ware jetzt nicht bestellt, hat man 2010 nichts zum Verkaufen." Nerlich wolle bis spätestens Anfang November die Primondo-Zukunft geklärt haben. Da sei auch ein Abschluss unter dem Vorbehalt möglich, dass "Probleme" noch gelöst würden. Im Klartetxt: Die Bieter wünschen sich, dass der Jobabbau von 3.700 der 10.500 Stellen noch vor dem Verkauf über die Bühne geht. Nerlich wolle sich dafür bis Jänner Zeit nehmen. 3.100 Mitarbeiter haben den blauen Brief bereits bekommen.
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