
Beratungsdiebstahl & Online-Handel: Linzer Familienunternehmen steht vor dem Aus
Seit 1984 betrieb man in Linz einen Groß- und Einzelhandel mit Elektrogeräten. Jetzt musste man sich dem Druck des Internethandels beugen und den Rollbalken runterlassen. 52 Gläubiger und sechs Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen.
Stolze 13.000 Artikel umfasste das Sortiment von M.Quadrat – darunter Elektrogroßgeräte für gewerbliche Zwecke, Haushaltsgeräte, Multimediaartikel, Gartengeräte, Elektrowerkzeuge und Zubehör. Ein Schwerpunkt lag aber ausgerechnet auf den Radio- und Fernsehgeräten, also jenen Produktgruppen, die durch den Onlinehandel stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
Laut Schuldnervertreter liegen die Ursachen der Insolvenz primär darin, dass sich die Kunden mehr und mehr dem Onlinehandel zugewandt hätten. Die individuelle Beratung, die die Schuldnerin leistet, werde von den Kunden zwar angenommen, jedoch hauptsächlich, um nähere Details über die diversen Produkte zu erfahren. Gekauft hätten die Kunden dann jedoch oftmals nicht bei der Antragstellerin, sondern online bzw. bei der Konkurrenz.
Dementsprechend entwickelte sich auch das Geschäft. Seit 2014 sind die Umsätze kontinuierlich gesunken, auch Einsparungsmaßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Das Unternehmen in der Linzer Sandgasse soll deshalb endgültig geschlossen und verwertet werden. Die Eigentümerfamilie hat der Schließung bereits zugestimmt.
Nach aktuellem Stand stehen den Aktiva in Höhe von rund 145.000, Passiva in Höhe von 720.000 Euro gegenüber. Zu Insolvenzverwaltern wurden Christina Rupprecht und Peter Shamiyeh bestellt. Gläubiger können ihre Forderungen bis 16. April 2019 anmelden. Die erste Tagsatzung findet am 30. April 2019 statt.
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