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Aus für Cosmos in Mattersburg
Was vor knapp zehn Jahren eröffnet wurde, ist bald schon wieder Geschichte: Cosmos Mattersburg macht am 24. Dezember dicht. Elektrojournal Online hat sich vor Ort umgesehen.
„Abverkauf wegen Betriebsschließung der Filiale Mattersburg“ ist auf einem Flugblatt zu lesen, welches dieser Tage per Post in die Mattersburger Haushalte flatterte. Minus 25 Prozent auf alles – ausgenommen Miele-Geräte – soll die Kunden in den letzten Stunden anlocken. Eröffnet wurde die Mattersburger-Filiale im Jahr 2011. Elektrojournal Online hat sich auf Lokalaugenschein begeben.
Kein Hinweis auf Schließung
Die Filiale ist Teil der Arena Mattersburg. Hier finden sich die „üblichen Verdächtigen“ eines Einkaufszentrums in der ländlichen Gegend: Lidl, Kik & Co. bieten ihre Waren feil. Cosmos hatte sich in einer Ecke unmittelbar zwischen zwei Bekleidungsgeschäftern platziert, im oberen Stockwerk. Rolltreppen führen in die Filiale. Bereits von außen fällt auf, dass es vor Ort eigentlich keinen Hinweis auf die Schließung gibt, ebensowenig wenn man mit der Rolltreppe oben ankommt. Auch die "Minus 25 Prozent" auf alle Waren sind nicht beschildert; lediglich bei den Klimageräten prangen "Minus 50 Prozent"-Schilder - aber das dürfte wohl eher Saisonbedingt sein. Die Kundenfrequenz an diesem Donnerstag ist überschaubar – sie war auch nie besonders hoch, hört man von Anrainern und Kunden. Teils leere Regale, herumliegende Kartons und eine staubsaugende Mitarbeiterin, die sich auf ihre Arbeit konzentriert. Ein älterer Herr lässt sich gerade beraten - man vernimmt das Wort "Miele". Eine verzweifelt dreinblickende Dame steht bei den Kleingeräten. „Alles schon weg. Das Flugblatt ist gekommen, aber ich war wohl nicht schnell genug da.“, meint sie. Eine Munddusche hätte sie gebraucht. „Bis 24. Dezember haben wir noch offen“, sagt der Kassier auf Nachfrage zu einem Kunden. Ob er denn noch Garantie auf das Produkt hätte, fragt er. "Garantie schon, aber umtauschen geht dann nicht mehr", heißt es.
„Der Eigentümer will nicht mehr"
Von einem Cosmos-Lieferanten erfahren wir auf Nachfrage, dass „der Eigentümer nicht mehr will“. Wir fragen deshalb bei Arena 2000-Chef Werner Gruber nach. „Ich bin nicht der Cosmos-Geschäftsführer, kann und möchte dazu also nichts sagen“, meint er zunächst. Dann kommt doch noch ein Kommentar: „Natürlich ist man als Unternehmen ergebnisorientiert und die Schließungspläne werden von der Eigentümergesellschaft (der Arena 2000 Errichtungs- und Finanzierungsgesellschaft m.b.H., Anm.) mitgetragen. Dass natürlich Corona das Jahr zusätzlich belastet hat, ist kein Geheimnis“, sagt er. Dann nimmt er noch Bezug auf Amazon, aber wir mögen doch bitte beim Geschäftsführer nachfragen. Dieser gibt bereitwillig Auskunft: „Die Schließung ist hauptsächlich auf die Umsatzausfälle während der Corona-Krise zurückzuführen. Nicht nur, aber auch“, berichtet Cosmos Fohnsdorf und Mattersburg Geschäftsführer Mario Pauritsch auf Nachfrage von Elektrojournal Online. Die Filiale in Fohnsdorf sei von der Schließung aber nicht betroffen, versichert er.
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